Eindrücke, Erfahrungen und Unterschiede
Ich bin jetzt seit zwei Monaten in Kanada und wollte
mal wieder ein Update geben wie es mir momentan so geht, da ich oft gefragt
werde, was ich so erlebe, ob sich schon gewisse Routinen abzeichnen und wie es
mit Freunden so steht. Sicherlich gibt es schon eine gewisse Routine. Unter der
Woche komme ich so gegen vier nach Hause, wo ich dann erst einmal duschen gehe,
da ich ja gerade Fußball hatte, dann helfe ich meiner Gastmutter beim Kochen
oder was ansonsten im Haushalt so anfällt und mache meine Hausaufgagen. Meine
Familie isst jeden Abend zusammen und schaut anschließend Jimmy Fallon im
Fernsehen. Als Startschuss fürs Wochenende gehe ich jeden Freitag nach der
Schule mit der gleichen Gruppe zu Starbucks. Es ist ein bunter Mix aus
internationalen Schülern und trotz oder gerade, weil der skurrilen Mischung
immer ziemlich lustig. Freitag oder Samstag ist Abends immer das Vees Spiel, wo
meine Gastschwester Ami und ich hingehen und man immer alle möglichen Leute
trifft. Am Wochenende selber treffe ich mich mit Freunden oder besuche
Weingüter mit meiner Familie.
Penticton ist in den Augen eines Großstadtkindes ein
´verschnarchtes´ kleines Kaff und man kann hier nicht wirklich viel unternehmen,
aber umso mehr Zeit bleibt einem für sich selber und damit meine ich für Dinge
wie diesen Blog scheiben, lesen, Musik hören und nachdenken und ich merke, dass
mir das Gut tut und irgendwie etwas in mir verändert. Das ganze Auslandsjahr
hat mich schon verändert, da ich einfach weltoffener werden musste um hier
zurecht zu kommen. Beispielsweise fand ich die freundlichen Kanadier anfangs
anstrengend, da sie in, für uns komischen Situationen, „Danke“/ „Bitte“/ „Gern
Geschehen“ erwarten und regelrecht beleidigt sind, wenn man es einmal vergisst
sie zu grüßen.
Außerdem, hat sich das Verhältnis zwischen mir und
meiner Gastfamilie verändert. Noch vor zwei Monaten wäre es mir nie in den Sinn
gekommen vor ihnen im Schlafanzug rum zu laufen und mittlerweile fände ich es
komisch es nicht zu tun. Wenn ich von der Schule nach Hause komme dann bringt
mir Kohla immer ein Hausschuh oder sonst ein Geschenk und Rob macht einen
seiner Scherze und es fühlt sich wirklich wie daheim an. Wie wohl ich mich bei
meiner Gastfamilie fühle wurde mir vor einigen Tagen erst so richtig bewusst
als ich krank war. Ich für meinen Teil werde dann immer wie ein kleines Kind,
bin dauerhaft schlecht drauf müde und will eigentlich nur zu meinem Papi aber
meine Gastmutter war so lieb, dass ich es trotz Fieber gut ausgehalten habe und
nicht an Heimweh gestorben bin.
Aber obwohl meine Gastfamilie ein echter Volltreffer
ist vermisse ich die Heimat natürlich schon ein wenig. Am meisten fehlt es mir
meine Kleinen Mädels zu trainieren da ich hier nichts in die Richtung mache und
das letztes Jahr einfach ein großer Bestandteil meines Lebens war. Außerdem
fällt es mir auf, dass ich seit ich hier bin viel lieber deutsche Musik höre da
man die eigene Sprache einfach vermisst.
Zu guter Letzt wollte ich noch was zum Essen sagen da
ich oft gefragt werde ob ich wie viele Schüler über ihr Auslandsjahr zunehme.
Wenn man in Kanada in ein Restaurant geht dann handelt es ich wirklich oft um
sehr fettiges Essen und es gibt hier auch weit mehr übergewichtige Leute als in
Deutschland. Aber meine Familie ernährt sich sehr gesund und da ich so viel
Sport treibe muss ich mir um meine Figur hingegen meiner Erwartung eher wenig
Gedanken machen.
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