Honeymoon vorbei

Ich bin mittlerweile seit guten drei Wochen in Penticton und während ich mich schon ganz gut an die Highschool und meine Gastfamilie gewöhnt habe macht es mich immer noch stutzig dass die meisten kanadischen Toiletten keine Klobürsten besitzen. Trotzdem würde ich mich im Groben und Ganzen als eingelebt bezeichnen.

Die erste Phase, in der ich alles durch eine rosarote Brille sehe ist also heil überstanden. Und nüchtern betrachtet ist und bleibt meine Gastfamilie zwar super aber mein Schulweg (morgens 40 Minuten bergab und nachmittags 40 Minuten bergauf) geht mir echt auf die Nerven und ich werde probieren mir ein Fahrrad zuzulegen. Auch das englisch sprechen ist manchmal echt anstrengend, gerade wenn man mit jemanden aus Deutschland telefoniert hat und dann wieder umwechseln muss. Die Highschool ist an manchen Tagen ganz okay aber größtenteils echt öde da die Lehrer so langsam unterrichten und wir einfach so viele Spiele spielen. Man merkt halt, dass es sich um eine Gesamtschule handelt und ich sehne mich echt nach einer Unterrichtsstunde mit Zug dahinter. Ich war immer schon ein Fan vom deutschen Schulsystem und halte es nach wie vor für eines der besten der Welt. Und die Tatsache das Universitäten bei uns gratis sind ist einfach toll da ich hier immer wieder Leute kennenlerne, die zwar die Noten haben aber nicht das Geld um auf die Uni zu gehen. Meine Fächer, die ich dieses Semester belegen werde stehen jetzt endgültig fest. Ich habe zwar probiert aus spanisch raus zu wechseln, bin jedoch grandios gescheitert da kein anderer Kurs frei war und ich kurzerhand bezichtigt wurde geschwänzt zu haben in der Zeit die ich beim Conseller war.

Ich fange mittlerweile echt an meine Freunde zu vermissen, weil es einfach so schwer ist Freunde zu finden. Man ist überall „die Neue“ und überall wo ich hingehe werde ich erst einmal gemustert. Gestern war ich in einem Horrorfilm was mir wirklich wiederstrebt aber ich mochte die Leute die mich eingeladen haben also habe ich mich überwunden und es war echt belustigend so einen schlechten Film habe ich lange nicht mehr gesehen. Obwohl wir alle den Film ziemlich langweilig fanden war es doch ein lustiger Abend und ich bin froh, dass ich mich überwunden habe.
Randnotiz: am meisten macht es mir zu schaffen, dass ich mit meinem Englisch einfach oft noch nicht in der Lage bin die Witze zu machen die ich will.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog